Beläge

Wie so vieles im Leben, hat sich auch der Strassenbau in den letzten hundert Jahren gewaltig verändert. Lange ging es ja nur darum, befestigte Wege für Ochsen- und Pferdefuhrwerke und allenfalls Kriegstruppen zu haben. Mit dem aufkommenden Motorfahrzeugverkehr ergaben sich dann aber ganz andere Anforderungen. Vordringlich ging es darum, die Strassen zu befestigen und staubfrei zu machen. Unsere Firmengründer erzählten noch lange, wie man ihnen besorgt die Frage stellte: «Was macht ihr, wenn jetzt dann bald alle Strassen staubfrei, also goudronniert sind»? Wir wissen, die Arbeit ging nicht aus.

 

Über Jahre wurden die Strassen mit sogenannten Oberflächenbehandlungen befestigt und staubfrei gemacht. Nach dem vom Briger Arzt Dr. Ernesto Guglielminetti (1862-1943), besser bekannt unter dem Namen Docteur Goudron, erfundenen Verfahren wurde Schotter mit flüssigem, heissem Teer, später Bitumen getränkt und mit einer Schicht Splitt abgedeckt und eingewalzt. Diese Art von Befestigung führen wir auch heute noch aus, allerdings nicht mit Teer, sondern ausschliesslich mit Bitumen.

 

Perfekte Fahrbahnbeläge, welche die heutigen Ansprüche erfüllen, werden mit bituminösem Belagsmischgut erstellt. Das Belagsmischgut wird mit Fertigern – oder bei kleinen Flächen auch immer noch von Hand – in mehreren Schichten eingebracht und mit Walzen verdichtet. Diese Arbeiten führen wir seit dem Aufkommen dieser Verfahren mit eigenen Fachkräften und eigenem Inventar aus. Unsere erste Mischgut-Aufbereitungs-Anlage der Marke AMMANN stand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg abwechselnd, da mobil, in unseren Steinbrüchen Chalch und Fallenbach. (Fotos s. Geschichte, Link). Den verschiedenen Anforderungen entsprechend verarbeiten wir heute auch die unterschiedlichsten Belagsmischguten Sorten: solche, welche hart genug sind, um den Belastungen des Schwer- und Schnellverkehrs gewachsen zu sein, andere, die genügend weich sind, um Bodenbewegungen mitzumachen. Flüster- und Drainbeläge sind ihrer ganz besonderen Eigenschaften wegen auch bei uns gefragt; es muss aber in jedem konkreten Fall geprüft werden, ob ihre Anwendung wirklich sinnvoll ist. Eher ungewöhnlich und damit einmalig waren Beläge mit eingebautem Tausalz. Frappierende Idee, doch war das Salz und damit die erhoffte Wirkung, bald einmal verflüchtigt.